Wer neue Wege sucht, muss alte Pfade verlassen

Die Zeit fliegt nur so dahin, und leider habe ich zwischenzeitlich nicht wirklich viel Zeit gehabt mein Tagebuch auf dem Laufenden zu halten. Aber ich habe mir fest vorgenommen, wieder damit anzufangen und Euch weiter zu erzählen, was in meiner Welt so passiert. Hier also eine kurze Zusammenfassung der letzten Zeit: Ich bin schon vor geraumer Zeit umgezogen und wohne jetzt schon länger in einem Aktivstall. Das ist eine große WG für Pferde. Ich wohne da mit vielen weiteren Mitbewohnern. Mensch, das ist richtig klasse sage ich euch. Da ist der Name nämlich Programm! Da kann man richtig aktiv sein, durch den Stall düsen und lauter lustige Sachen anstellen. Das Futter kommt immer wie von Zauberhand aus großen Rohren. Was ich da immer so erlebe, das werde ich euch in der nächsten Zeit erzählen.

Die erste Zeit war schon extrem spannend für mich. Sabrina war eigentlich jeden Tag da. Am Anfang ist sie mit mir immer und immer wieder in die engen Boxen rein. Zuerst dachte ich „Was, so kleine Boxen, soll ich da jetzt drin wohnen?“ Aber abends kam ich immer in die größere Paddockbox. Das war schon eine aufregende Sache; weil um meinen Paddock rum, da standen alle neuen Mitbewohner. Das gab vielleicht ein Konzert die ersten Tage, das kann ich euch sagen. Das Gequieke und Gequietsche war bestimmt kilometerweit zu hören.

Aber schließlich musste ich die neuen Kollegen ja alle mal kennenlernen. Und nachdem ich so groß bin, konnte ich ja auch bequem über die obere Paddockstange kommen zum gegenseitigen beschnuppern. Jaahaa, gut ich gebs zu, ich habe vielleicht manchmal unter Umständen auch den einen oder anderen gezwickt. Aber mal ehrlich, wer kann in dem Tumult schon genau sagen, wers dann war. Das war dann schon sehr lustig. Und schließlich musste ich ja auch austesten, wer genauso spieleverrückt ist wie ich. Und glaubt mir, da habe ich Gleichgesinnte gefunden!

Tagsüber zog mich Sabrina immer und immer wieder durch diese engen Boxen. Das einzig Gute daran war, dass wie von Zauberhand sofort Futter kam, als wir drin waren. Das habe ich mir natürlich gemerkt. Am Anfang war ich da noch etwas unsicher, aber nach und nach ging das besser. Diese Dinger wurden bestimmt auch von einem sehr intelligenten Menschen gebaut. Da kommt man nämlich vorne raus, durch eine Klappe. Man muss nur die Klappe öffnen. Stellt euch mal vor, ich hätte mich in der Box umdrehen müssen, um wieder rauszugehen! Das mit der Klappe habe ich auch recht schnell raus gehabt. Na ja, ein paar Mal habe ich Sabrina schon vor mir durch die Klappe geschoben, sozusagen als Klappentester.

Nach einer Woche habe ich dann begriffen, dass diese kleinen Boxen tatsächlich nur zum Futtern sind.

Ich muss nur reingehen und abwarten, dann rieselt das Futter raus oder die Klappe fürs Heu geht auf. Bald darauf habe ich auch begriffen, dass man nicht in diese Boxen rein kann, wenn schon ein Pferd drin ist. Da geht nämlich die Sperre runter und da ist Strom drauf. Das hätte man mir aber auch sagen können. Als ich da ran kam, habe ich mich wegen dem Stromschlag so erschrocken, dass ich einfach umgefallen bin! Das passiert mir nicht noch einmal.

Nach einer Woche üben und Paddockbox, durfte ich dann endlich zu meinen neuen Freunden in die Herde. Da war erst mal Tohuwabohu angesagt. Soviel Freiheit war ich ja nicht gewohnt. Mensch, da konnte ich plötzlich Tag und Nacht durch den Stall wandern und auf einer weichen Matte schlafen.

Und ich durfte mit auf die Koppel! Mit allen anderen zusammen, ohne blöden Zaun zwischen den Pferden. Da hatte ich Spaß, das kann ich euch sagen! Ich bin erst einmal eine ganze Weile über die Koppeln gesprintet und habe die Freiheit ausgekostet.

Nach einigen Tagen haben mich meine neuen Mitbewohner auch voll akzeptiert und ich habe meinen Platz in der Herde gehabt.

Yuppieh, los gehts Freunde!
Yuppieh, los gehts Freunde!

Das war meine erste aufregende Zeit in meiner neuen WG. Auch jetzt erlebe ich immer noch eine Menge Abenteuer, davon werde ich euch dann auch berichten...

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