Little Brini liest... Bitterfotze

»Dieses Buch kann mehr für die Gleichberechtigung tun als alle Reden dieser Welt.« Expressen

Die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ist ein Thema, das leider nichts von seiner Aktualität verloren hat, im Gegenteil: Es war schon mal besser, und die Lorbeeren, auf denen sich viele ausruhen, sind längst vertrocknet. Sara entflieht dem dunklen Januar und ihrer Winterdepression und reist für eine Woche allein nach Teneriffa. Sie ist Mutter eines zweijährigen Jungen und enttäuscht - vom Kinderkriegen, von ihrem Mann, der sie gleich nach der Geburt ein paar Wochen alleine ließ, von der Gesellschaft, in der immer noch die Männer dominieren.

Auf Teneriffa hat sie Zeit, über alles nachzudenken und zu beobachten: warum Frauen bitterfotzig werden, an welchen Punkten die Ungleichbehandlung offensichtlich wird und wie hoffnungslos alles ist, wenn bereits in der Zweierbeziehung so vieles falsch läuft.

Ein Buch, das in Schweden die Bestsellerliste anführte, von einer Autorin, die eine Revolution will und sich keineswegs mit dem zufrieden gibt, was vermeintlich schon alles erreicht wurde. Laut, kompromisslos und ehrlich haut Maria Sveland uns ihren bitterfotzigen Zorn um die Ohren, und jede Frau, die versucht, Kinder und Beruf unter einen Hut zu bringen, wird zustimmend nicken. Und wütend werden.

Bitterfotze ist ein gut geschriebenes und nachdenklich machendes Buch. Teilweise kann ich die Emotionen der Hauptprotagonistin verstehen und die Grundtendenzen sind mit Sicherheit auch korrekt und diskussionswürdig dargestellt.

Ein bitterer Nachgeschmack bleibt nach dem Lesen allerdings dadurch, dass der Feminismus mit solcher Bitterkeit und Vehemenz vorangetrieben wird oder werden muss.

Alles in allem ein lesenswertes Buch, wenn man für ein solches Thema in Stimmung ist.

Maria Sveland: Bitterfotze

Taschenbuch, 272 Seiten

KiWi-Taschenbuch

ISBN: 978-3462040838

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